Der Fall Klimt - Adele - Rechtsfragen
Das Testament der
Adele Bloch-Bauer
Mein letzter Wille
Bei klarem
Bewusstsein und unbeeinflusst verfüge ich für den Fall meines
Todes wie folgt:
I.
Zum Universalerben meines gesamten Vermögens setze ich meinen
Ehegatten, Ferdinand Bloch-Bauer ein.
II.
Für den Fall dass mein Ehegatte vor mir sterben sollte, bestimme
ich zu meinem Universalerben meinen Schwager Dr.Gustav
Bloch-Bauer bezw. falls dieser vor mir sterben sollte, dessen
Descendenz.
III.
Ich hinterlasse je 50.000 (fünzigtausend) Kc (tsch. Kr.)
1.)dem Wiener Arbeiterverein “Kinderfreunde”
2.)dem Wiener Verein “Die Bereitschaft”
Die Gebühren für diese Anfälle hat mein Ehegatte als mein
Universalerbe, zu tragen.
Da ich überzeugt bin dass mein Ehegatte diese seine
Verpflichtung voll erfüllen wird, hat jede Sicherstellung der
Ansprüche dieser zwei Vereine zu entfallen. Sollte in der Zeit
bis zum Anfalle obiger Zuwendungen einer der genannten 2 Vereine
zur Auflösung gelangen, fällt der freiwerdende Teil der Wiener
Rettungs-Gesellschaft zu.
Meine 2 Porträts und die 4 Landschaften von Gustav Klimt, bitte
ich meinen Ehegatten nach seinem Tode der österr.
Staats-Galerie in Wien, die mir gehörende Wiener und Jungfer.
Brezaner Bibliothek, der Wiener Volks u. Arbeiter Bibliothek zu
hinterlassen.
Ich stelle es der Wiener Volks u. Arbeiter Bibliothek anheim die
Bücher zu behalten oder sie zu verkaufen und den Erlös als Legat
anzunehmen. Auch für dieses Legat hat jegliche Sicherstellung zu
entfallen.
Meinen Schmuck bitte ich meinen Ehegatten nach seinem Ableben
unseren Neffen Karl, Robert u. Leopold Bloch-Bauer sowie unseren
Nichten Luise u. Maria-Victoria Bloch-Bauer und unseren Nichten
Mira und Bettina Bauer, möglichst zu gleichen Teilen, aufteilen
zu wollen.
IV.
Für den Fall dass mein Schwager Dr. Gustav Bloch-Bauer, bezw.
seine Descendenz meine Erben werden, verpflichte ich ihn bzw.
seine Descendenz, je 50.000 Kc den 2 Vereinen “Wr Arbeiterverein
Kinderfreunde” und dem Wr Verein “Die Bereitschaft”, die 2
Porträts und 4 Landschaften von Gustav Klimt an die österr.
Staats-Gallerie in Wien, meine Wiener u. Jungfer. Brezaner
Bibliothek der Wiener Volks und Arbeiter Bibliothek als Legat,
gleich nach meinem Tode zu übergeben.
Dieses Testament habe ich eigenhändig geschrieben und
unterschrieben.
Adele Bloch-Bauer (Unterschrift)
Wien, 19.01.1923
Zu meinem Testamentsvollstrecker ernenne ich meinen Schwager Dr.
Gustav Bloch-Bauer.
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Klimt-Kalender
Die streitgegenständlichen Werke von Gustav Klimt sind weltberühmt und stehen als
Synonym für den österreichischen Jugendstil. Besonders mit
seinen Frauenbildnissen schuf er einen neuen Bildtypus.
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Bücher
Der Schiedsspruch
Das Schiedsgericht
unter Vorsitz des Linzer Zivilrechtprofessors Peter Rummel und
den weiteren Mitgliedern Andreas Nödl (Rechtsanwalt) und Walter
Rechberger (Professor für Zivilprozessrecht) hat folgenden
Schiedsspurch bekanntgegeben:
1. Es wird
festgestellt, dass die Republik Österreich an den Bildern von
Gustav Klimt, Adele Bloch-Bauer I, Adele Bloch-Bauer II,
Apfelbaum, Buchenwald/Birkenwald, Häuser in Unterach am Attersee
durch die Einigung mit dem Vertreter der Erben nach Ferdinand
Bloch-Bauer, Dr. Gustav Rinesch, im Jahr 1948 Eigentum erworben
hat.
2. Die Voraussetzungen des Bundesgesetzes über die Rückgabe von
Kunstgegenständen aus den Österreichischen Bundesmuseen und
Sammlungen vom 14. Dezember 1998, BGBI I Nr. 181/1998, für eine
unentgeltliche Rückgabe der in Punkt 1. genannten fünf Bilder an
die Erben nach Ferdinand Bloch-Bauer sind erfüllt.
3. Die Kosten des Verfahrens trägt gemäß Punkt 8 des Arbitration
Agreement die Republik Österreich.
Links
Bücher:
Schadenersatzrecht
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Der Fall Klimt
Die Autoren des "Falls Klimt" (Gutachter der Erben
nach Ferdinand-Bloch Bauer) gehen den historisch
verschlungenen Wegen der Gemälde nach und legen die komplizierte Rechtslage
ausführlich dar. Die Geschichte der Bilder liest sich zT spannender als
ein Kriminalroman. Die rechtliche Prüfung erfolgt nach
wissenschaftlichen Kriterien, ist aber doch allgemein
verständlich. Angesichts des Wertes der Kunstschätze und
ihrer Bedeutung für Österreich sind die Ergebnisse nicht nur
für die streitenden Parteien, sondern auch für die
Öffentlichkeit von höchstem Interesse.
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Der Klimt-Streit
Das Buch behandelt die Forderung der Erben nach Ferdinand
Bloch-Bauer, die Republik Österreich möge ihnen sechs der
bekanntesten Gemälde von Gustav Klimt herausgeben. Da die Gutachter der
Erben nach Ferdinand Bloch-Bauer ihre Arbeit jüngst
publiziert haben, legt der Autor auf Wunsch der Republik
Österreich nunmehr die "alternative Sicht der Dinge" der
Öffentlichkeit vor. Audiatur et altera pars.
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Klimt und die Frauen
Im Werk von Gustav Klimt, dem bedeutendsten Vertreter des
Wiener Jugendstils, nehmen Frauenbilder einen besonderen
Platz ein.
Aufgrund von neuen Dokumenten, Fotografien und
zeitgenössischen Urteilen geht dieser Band erstmals der
Geschichte jedes einzelnen Frauenbildnisses nach und
entschlüsselt so einen Teil ihres faszinierenden Zaubers.
Nicht allein die Schönheit der Bilder, auch der
gesellschaftliche Hintergrund in Wien um die
Jahrhundertwende ist Gegenstand des Bandes.
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